Interview mit den Autorinnen des Buches „Mauerpost“

Das Buch „Mauerpost“ hat mich sehr begeistert und berührt. Ich habe mich oft gefragt, wie Handlungen von Büchern entstanden sind, oder wieso die Geschichte so ausgehen sollte. Da es bestimmt vielen von euch schon einmal ähnlich ergangen ist, habe ich mir überlegt, die Autorinnen des Buches exklusiv für euch zu befragen.

Foto von Maike Dugaro und Anne- Ev Ustorf
https://www.stadtbibliothek-aalen.de/autorenlesung-mit-maike-dugaro-anne-ev-ustorf.131802.242.htm

Herzlich Willkommen, Frau Ustorf und Frau Dugaro.
Es freut mich sehr Sie heute hier begrüßen zu können. Es ist für mich eine ganz neue Erfahrung ein schriftliches Interview zu führen und besonders mit den Autorinnen eines Buches zu sprechen. Vielen Dank an dieser Stelle, für diese Gelegenheit. Lasst uns nun mit dem kleinen Interview/Gespräch beginnen.

Wie kam die Zusammenarbeit zustande?

Wir sind seit über zwanzig Jahren befreundet und kamen eines Tages zufällig im Gespräch darauf, dass wir beide schon immer große Lust hatten, ein Jugendbuch zu schreiben – und zwar einen Briefroman. Na, und wenn wir schon die gleiche Idee hatten, dachten wir uns: Das machenwir einfach zusammen.

Wie verlief die Zusammenarbeit an dem Buch?

Sehr gut. Wir haben uns die Handlung gemeinsam überlegt und immer wieder ein bisschen angepasst, wenn es nötig war. Ein Briefroman lässt sich ja sehr gut aufteilen – so hat jeder einfach eine Figur übernommen und wir haben uns dann tatsächlich Briefe (also Emails) geschrieben. Zwischendurch haben wir natürlich besprochen, was so ungefähr als nächstes passieren muss. Trotzdem haben wir uns mit jedem Brief auch immer wieder überrascht. Und wir waren beide sehr kritisch mit den Texten. Zum Glück sind wir das aus unserem eigentlichen Beruf, dem Journalismus, gewohnt, dass kein Text mit dem ersten Wurf schon perfekt ist.

Wie lange haben sie das Konzept und die Geschichte des Buches geplant?

Das ging eigentlich ziemlich schnell – vielleicht ein paar Monate, aber danach haben wir die Geschichte ja immer wieder überdacht und umgeplant. Insgesamt haben wir gut drei Jahre an dem Buch gearbeitet.

Ist das ihr erstes gemeinsames Buch?

Ja.

Wie genau sind sie auf die Idee gekommen, eine Geschichte für Kinder- und Jugendliche zu verfassen, welche in dieser Zeit spielt?

Wir interessieren uns beide für zeitgeschichtliche Themen, haben selbst als Jugendliche oft Bücher dazu gelesen und so war schnell klar, dass es ein solches Thema werden würde. Anfangs hatten wir mehrere Themen zur Auswahl, dass es dann dieses geworden ist, liegt daran, dass wir festgestellt haben, dass es nicht viel Literatur zu diesem Thema für Jugendliche gibt.

Woher haben sie die Informationen über die DDR genommen?

Wir haben viel recherchiert – in Archiven, Zeitungen, Büchern, Internet – aber auch mit einigen Zeitzeugen gesprochen, damit die Handlung möglichst authentisch wird.

Wieso haben sie eine Brieffreundschaft als Geschichte gewählt?

Diese Idee hatten wir unabhängig voneinander, aber wir finden, sie passt gut in die Zeit und auchzu der Geschichte. Handys oder Emails gab es ja nicht, treffen konnten sich die Mädchen auch nicht. Über die Briefe können sich die Mädchen kennenlernen und ihre Freundschaft trotzdem geheim halten.

Haben sie selbst dort gelebt?

Nein.

Wie habt ihr euch das Zusammentreffen von Julia und Ines vorgestellt?

Wir haben viele verschiedene Ideen dazu gehabt, aber uns am Ende dann doch entschieden, das Ende offen zu lassen. So bleibt es der Fantasie jedes Lesers überlassen.

Wie wird das Leben von Julia nach der Wende weitergehen?

Auch dafür gibt es jede Menge Möglichkeiten, aber soweit haben wir es nicht geplant.

Wird Oma Ursel mit ihrer Tochter wieder vereint?

Das hoffen wir natürlich sehr.

Zum Ende des Interviews Was möchten sie unseren Leser*innen mit auf den Weg geben?

Vor allem: Die Freude am Lesen und an spannenden Geschichten. Was das Thema DDR im Speziellen angeht: Wir freuen uns immer, wenn Jugendliche nach der Lektüre mit ihren Eltern und Großeltern ins Gespräch über diese Zeit kommen.

Welche Geschehnisse dürfen nicht in Vergessenheit geraten?

Da gibt es eine ganze Reihe Dinge. Für uns ist in diesem Buch das Thema Zwangsadoption wichtig, dass noch immer viele Menschen belastet und von vielen geleugnet wird.

Wieso ist es so wichtig über die DDR informiert zu werden?


Weil sie ein wesentlicher Teil der deutschen Geschichte ist und sich viele Sichtweisen, Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten aus dieser Zeit ableiten lassen und für unsere Gesellschaft heute wichtig sind.

Zum Ende des Interviews Was möchten sie unseren Leser*innen mit auf den Weg geben?

Vor allem: Die Freude am Lesen und an spannenden Geschichten. Was das Thema DDR im Speziellen angeht: Wir freuen uns immer, wenn Jugendliche nach der Lektüre mit ihren Eltern und Großeltern ins Gespräch über diese Zeit kommen.

Ich danke ihnen an dieser Stelle für die Zeit, die sie für mich aufbringen. Ich hoffe, dass die Beantwortung der Fragen ihnen Spaß gemacht hat. Ich freue mich sehr über ihre Antworten. Vielen Dank für die Zusammenarbeit.

  • Mia

2 Antworten auf „Interview mit den Autorinnen des Buches „Mauerpost““

  1. Sehr interessanter Beitrag! Ich finde es toll, dass ihr uns als Leser die Möglichkeit bietet einen neuen Einblick in ein Buch zu bekommen. Ein sehr ausführliches und informatives Interview, welches keine Fragen mehr offen lässt.

  2. Ein sehr gelungenes und vor allem interessantes Interview. Für die Leserinnen und Leser ist es sehr aufschlussreich, die Sichtweise der Autorinnen und die Hintergründe zur Handlung und zur Ideensammlung kennenzulernen. Dieses Interview regt zur intensiveren Auseinandersetzung mit den Themen Teilung Deutschlands und die Wiedervereinigung an und motiviert die Leserinnen und Leser dazu, sich selbst kreativ und literarisch damit auseinanderzusetzen.

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