Wie ist das Verhältnis von Literatur und Erinnerung?

Die Autoren von- Kinder- und Jugendliteratur, die über das Thema der DDR schreiben, können sich meist nicht an diese Zeit erinnern, denn sie sind oftmals später geboren oder waren noch sehr klein. Es ist vielmehr eine Nacherzählung über das Geschehen und vielfach Klischees kommen dabei zum Vorschein. Außerdem werden bei den Nacherzählungen über die DDR viele Merkmale verschönert und nicht so dargestellt, wie sie in Wirklichkeit waren. Ebenso ist bei den Protagonisten der Kinder- und Jugendliteratur oftmals zu erkennen, dass ihnen falsche Eigenschaften zugeteilt werden. Jedoch kann sich manch ein Autor, wie zum Beispiel Susan Kreller, an die Zeit der DDR erinnern. Sie ist selber im Osten zur Zeit der DDR geboren und kann sie dadurch auch ein Stück weit erinnern. Sie versucht kleine Merkmale in ihrem Buch Elektrische Fische zu integrieren und macht eine Geschichte daraus. Es werden Gegenstände wie ein Fahrrad, dass sogenannte Mifa (Mitteldeutsche Fahrradwerke) Fahrrad, zu einem nicht wegzudenkenden Gegenstand in ihrer Geschichte. Auch merkt man, dass Susan Kreller sich an ihre Schulzeit in der DDR erinnert, denn sie erwähnt die sogenannten Essensgeldturnschuhe, die damals so günstig waren, dass sie jeder hatte. Ein Unterschied wie das Verhältnis von Literatur und Erinnerung ist, kann auch mit der Herkunft, ob Ost- oder Westdeutschland, zusammenhängen. In den Texten der Ostdeutschen Autoren, werden oft Lehrer und Eltern mit negativen Eigenschaften versehen, wie zum Beispiel Parteihörigkeit oder mangelnde
Zivilcourage. Wird nochmal Bezug auf das Buch Elektrische Fische von Susan Kreller genommen, sieht man deutlich, dass die Lehrerin teilweise Partei ergreifen für Ernst Thälmann ist. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass eine kritische Auseinandersetzung zum Verhältnis von Literatur und Erinnerung erfolgen sollte, da nicht alle Autoren der Kinder- und Jugendliteratur sich an die Zeit der DDR erinnern, denn viele haben zu dieser Zeit noch gar nicht gelebt.

  • Isabell

Literatur:

  • Gansel, Carsten (2010): Atlantiseffekte in der Literatur? Zur Inszenierung von Erinnerung an die verschwundene DDR. In: Dettmar, Ute; Oetken, Mareile (Hrsg.): Grenzenlos. Mauerfall und Wende in (Kinder- und Jugend-) Literatur und Medien. Heidelberg: Universitätsverlag Winter GmbH Heidelberg. S. 35-45.
  • Buch Elektrische Fische von Susan Kreller

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert