Autorinnen der Beiträge

Mia

  • Interview mit den Autorinnen des Buches „Mauerpost“
  • Mini-Lesung des Buches „Mauerpost“ von Maike Dugaro und Anne-Ev Ustorf
  • Eine Unterrichtsstunde rund um die DDR – wie würdest du sie gestalten?
  • Leben mit einer Mauer – Befragung von Zeitzeugen
  • Meine Film- und Serienempfehlungen mit DDR-Thematik
  • Podcast-Rezension zu dem Buch „Mauerpost“
  • Rezension zu „Bye-Bye, Berlin“
  • Einfach über die Mauer hinwegschauen? – Überlegungen zum Buch „Mauerpost“
  • Der Einfluss der Wende auf das Erwachsenwerden – Überlegungen zum Buch „Bye- Bye, Berlin“
  • Gestaltung des Blogs
  • Impressum

Anika

  • Unser Blog
  • Unterschiede der DDR und BRD
  • Kunstprojekt zum Buch „Todesstreifen“
  • Fiktiver Brief aus der Sicht von Ben an seine Eltern über die Erfahrung in der DDR
  • Stereotype Themen
  • Einbindung der Primärtexte mit spezifischen Leitfragen
  • Bookslam zu dem Buch Todesstreifen

Isabell

  • Wie könnte es in „Elektrische Fische“ weitergehen?
  • Stop-Motion-Film zu Elektrische Fische
  • Wie stelle ich mir das Buch „Elektrische Fische“ in einem Bild vor?
  • Einbindung der Primärtexte mit spezifischen Leitfragen
  • Wie ist das Verhältnis von Literatur und Erinnerung?
  • Reflexion zur Gruppenarbeit
  • Bookslam zu dem Buch Elektrische Fische

Meine Film- und Serienempfehlungen mit DDR-Thematik

https://www.dewezet.de/region/hintergrund/die-rueckseite_artikel,-brddr-die-10-besten-wendefilme-_arid,2493640.html

In Zeiten von Netflix, Amazone-Prime und der allgemeinen Faszination für Filme und auch Serien, habe ich mir gedacht, dass ich euch mal meine Auswahl der liebsten Filme und Serien vorstelle, die sich mit der Zeit der DDR befassen und auseinandergesetzt haben. Mich haben die Geschichten sehr bewegt und gefesselt und ich fand es so faszinierend, einen Spielfilm zu schauen und gleichzeitig über die deutsche Geschichte informiert zu werden.

Ich habe euch eine kleine Powerpointpräsentation mitgebracht, die ich mit einer Audiodatei unterlegt habe. Folgt dazu gern dem Link und schaut sie euch an.

http://www.mediafire.com/file/1h3vfbziwsznwmp/Filme_und_Serien_mit_DDR-Thematik.mov/file

Sofern euch der Download zu lange dauert, könnt ihr euch die Präsentation auch ohne Audio anschauen. Dazu folgt einfach diesem Link.

http://www.mediafire.com/file/utyqwka52x5qz0s/Filme_und_Serien_mit_DDR_Thematik.key/file

Habt viel Spaß und lasst mich gern in den Kommentaren wissen, was ihr von der Auswahl haltet, gebt gern ein Feedback zu den Filmen und Serien und lasst mich wissen welche Filme und Serien ihr empfehlen könnt.

Mia

Leben mit einer Mauer – Befragung von Zeitzeugen

https://www.mz-web.de/kultur/leben-in-der-ddr-anfang-1989-als-die-mauer-noch-100-jahre-stehen-sollte-31818392

Das Leben in der DDR war und ist keine fiktive Welt, sondern die reale Vergangenheit. Anhand der Bücher haben wir verschiedene Einblicke und Perspektiven über das Leben mit der Mauer kennengelernt. Doch um noch besser verstehen zu können, habe ich mich mit zwei Zeitzeugen über ihr Leben damals zwischen Ost und West unterhalten.

Barbara H., 53 Jahre alt, lebte damals in Münster, also im Westen Deutschlands.

„Die Mauer war damals schon errichtet. Sie war quasi immer da, also gehörte immer schon zu meinem Leben dazu. Dennoch hat sie mich daran gehindert meine Verwandten in der DDR zu besuchen. Jedoch habe ich dies als nicht relevant betrachtet, da ich einfach keine Bindung zu ihnen hatte. Trotzdem empfand ich die Mauer und die Zeit der DDR sehr beängstigend. Menschen wurden ihrer Freiheit beraubt und wofür steht die Abkürzung „Deutsche Demokratische Republik“, wenn dort kein Funken von Demokratie herrschte?
Meine Mutter schickte immer Päckchen mit Westware für meine Verwandten in die DDR (also Kaffee, Zeitschriften und ähnliches). Dennoch hätte ich keine Kontakte in den DDR gepflegt. Ich hätte zu viel Angst gehabt, dass die Bürger wegen der strengen Vorschriften meinetwegen Schwierigkeiten bekommen könnten. Ich bin nur ein oder zwei Mal mit meiner Mutter in den Osten gefahren. In ein kleines Örtchen in der Nähe von Berlin. Wir wurden natürlich an der Grenze kontrolliert und durchsucht. Dies kam mir sehr skurril vor. Aber es war nunmal diese Zeit. Ansonsten hat die DDR meinen Alltag nicht weiter beeinflusst. Jeder hat sein Leben gelebt. Klar haben wir im Fernsehen viel mitbekommen, was dort vor sich geht. Aber es war wie eine andere Welt. Eines Tages, ich war glaube ich 13, da habe ich davon erfahren, dass mein Onkel den Osten verlassen hat. Er floh durch die Ostsee. Er musste mehrere Kilometer schwimmend zurücklegen. Viel mehrere Details wusste ich aber auch nicht, da die Angst bestand, dass die Stasi uns ebenfalls befragen wollen würde. Dennoch hat mich der Mut sehr beeindruckt. Andererseits musste er auch sehr hilflos und verzweifelt gewesen sein, denn er hat damit ja auch sein Leben aufs Spiel gesetzt.

Als dann 1989 die Grenzen geöffnet wurden, saß ich mit meinen Freunden und meiner Familie vor dem Fernseher. Wir haben es live miterlebt. Ich habe mich sehr für die Menschen gefreut. Sie sahen so glücklich aus.

Ich halte es für sehr wichtig, dass über die Zeit der DDR und der Mauer berichtet und geehrt wird. Es ist ein Stück deutsche Geschichte, über die man Bescheid wussten sollte, wenn man in Deutschland lebt. Man sollte (dadurch) zu schätzen wissen, wie gut es ist in einer Demokratie zu leben und dankbar dafür sein. Diese sollte beschützt werden. Es gehört für mich zur Allgemeinbildung dazu davon zu wissen und zu helfen, dass so etwas nicht wieder vorkommt. „

Dieter G., 67 Jahre alt, kommt aus Halle an der Saale, lebte damals in der DDR.

„Den Bau der Mauer habe ich als Kind miterlebt. Dennoch hat es für mich in dem Alter kein große Rolle gespielt. Leider hatte die Mauer Auswirkungen auf das Verhältnis und den Kontakt zu meinen Verwandten im Westen. Die Beziehungen wurden gekappt, wodurch ich keinen Kontakt geschweige denn ausgeprägtes Familienleben hatte, was sich bis heute leider nicht geändert hat.
Meine Oma haben wir einige Male im Westen besucht. Es erschien mir als Kind alles viel bunter und befreiter als bei uns. Die Häuser waren schöner und gemütlicher. Meine Oma hatte einen großen Garten. Sowas hatte niemand den ich kannte. Und ich hätte mir als Kind auch nie vorstellen können in einem Garten zu spielen. Wir lebten in einem Mietshaus. Es war grau gestrichen und eben ein Block, wie es sie heute noch gibt. Wir gingen dann auch häufig mit ihr einkaufen. Es war ein Paradies. All die Sachen die es dort gab und die Menge. Dennoch kann ich nicht sagen, dass mir zuhause etwas fehlte. Wir hatten alles, was wir brauchten. Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln, Brot, Fleisch, Butter, Milch und Käse waren bei uns relativ billig. Jedoch gab es keinen Überfluss. Ebene so viel, wie man auch brauchte. Leider mussten die Besuche aus finanziellen Gründen eingestellt werden, weshalb ich nicht mehr oft die DDR verließ.

Im Sommer gingen wir häufig schwimmen. Ich war oft bei Freunden, welche etwas außerhalb der Stadt wohnten. Um zu den kleinen Seen zu gelangen, fuhren wir durch die nahelugenden Schrebergärten. Es war unglaublich faszinierend wie die Menschen dort alles selbst anbauten. Nach dem schwimmen roch es dann immer nach Gegrilltem.Die Nachbarn eines Freundes hatten auch einen Garten und luden uns dann ein, mit ihnen zu essen. Von so einem Garten hatte ich immer geträumt.

Auch wenn es viele Vorurteile gegenüber der DDR gab und auch das Regime vielen Menschen das Leben zerstört hat, habe ich mich sehr wohl gefühlt, dort wo ich gelebt habe. Wir hatten keine Probleme, lebten unbeschwert und ich gebe zu, dass ich von vielen Dingen nichts mitbekommen habe und vielleicht auch nicht wollte. Es ging uns gut. Meine Eltern hatte beide einen festen Beruf, wir hatten zu Essen, ein Heim. Es hat alles gepasst.

Die Wende habe ich dann über die Medien mitbekommen. Wir saßen gemeinsam vor dem Radio. Auch unsere Nachbarn kamen und haben mitgehört. Es war kaum greifbar, dass die Mauer jetzt plötzlich weg war. Ein, zwei Tage spöter sind dann alle mit ihren Trabis in den Westen gefahren und haben sich ihr Begrüßungsgeld abgeholt. Es war für uns alle etwas Neues. Wir fuhren aber erstmal nicht. Wir wollten abwarten, bis sich der Trubel etwas gelegt hat. Allgemein hatte ich das Gefühl, dass meine Eltern nicht so begeistert waren wie andere DDR-Bürger*innen. Sie waren zufrieden mit ihrem Leben und waren skeptisch gegenüber der Veränderungen. Als ich mit meinen Freunden die Tage wieder am See verbrachte, habe ich erst verstanden, dass mir jetzt ganz Deutschland offen stand und nicht nur der Fleck, wo ich lebte. Wir waren jetzt nicht mehr „eingesperrt“. Jedoch bemerkte ich bei den Gesprächen, dass mir die Mauer nie wie eine Schranke vorkam, die mich meiner Freiheit beraubte. Aber das empfanden wenige meiner Freunde so. Ich bemerkte, wie die DDR plötzlich immer schlechter da stand. Viele Westdeutsche bedeuteten uns um unser Leben und waren der Meinung, dass alles in unserem Staat nicht vernünftig oder human war. Ich informierte mich mehr über Dinge die in der DDR geschehen sind und war schockiert darüber, wie die Politik Menschen ins Verderben rissen und ihnen das Leben zerstörten. Dennoch gab es auch gute Seiten, die nicht vergessen werden sollten. Wir hatten vielleicht einfach Glück, dass wir so leben konnten, wie wir es wollten bzw. kannten und dass wir damit glücklich waren. Manchmal überlege ich ob Ostdeutschland als eigenständiger zweiter deutscher Staat, aber mit offenen Grenzen besser gewesen wäre. Viele Ostdeutsche haben sich nach der Wiedervereinigung von den Westdeutschen über den Tisch gezogen gefühlt und ich denke dies war auch so. Heute gibt es immer noch die Unterscheidung zwischen Ost und West und das ärgert mich oft. Ich habe immer gedacht, dass sich dies nach ein paar Generationen erledigt aber ich glaube nicht das dem so ist.

Ich denke man sollte mehr mit Respekt umgehen. Ich finde den Begriff „Ossi“ abwertend und verstehe nicht, warum man dies sagt. Rückblickend bin ich froh, dass sich die Wiedervereinigung so entwickelt hat. Auch wenn man dies politisch betrachtet. Es sind viele Menschen an der Grenze gestorben und wer weiß wie es sonst gekommen wäre. Es wurde schon viel geschafft, aber es ist auch noch viel zu machen. Es wollten beide Seiten der Geschichte betrachtet werden. Es gibt immer schlimme und gute Seiten, man sollte sich ein ganzes Bild davon verschaffen. Deshalb sollte weiterhin über die DDR informiert werden. Diese Geschichte darf nicht in Vergessenheit geraten.“

Ich habe euch zum Abschluss noch ein paar Links mitgebracht, wo ihr euch noch andere Berichte rund um die DDR durchlesen könnt. Haltet die Ohren offen. Vielleicht können euch ja Bekannte im nähren Umfeld vom Leben in der DDR berichten.

  • Mia

Der Einfluss der Wende auf das Erwachsenwerden – Überlegungen zum Buch „Bye- Bye, Berlin“

Das Buch „Bye Bye Berlin“ setzt sich mit dem Erwachsenwerden, den Folgen der Wende und dem Leben in Ost und West nach der Wiedervereinigung. Die Geschichte spielt in Berlin 1995. Die Hauptprotagonistin Nadja kämpft mit vielen Problemen. Ihre Mutter hat sie und ihren Vater quasi verlassen, da sie in Hamburg, im „Westen“, ein Jobangebot bekommen hat, ihr Vater und sie wollen jedoch nicht Berlin, den „Osten“ verlassen. Mit der Trennung und der Wiedervereinigung scheint Nadjas Vater nicht zurechtzukommen. Auch in seinen Job als Fotograf kann er nicht mehr zurückkehren, da niemand mehr seine Fotos kaufen möchte. Dadurch flüchtet er sich in den Alkohol, worunter zum einen Nadja leidet und zum anderen das Geld für die Miete nicht mehr beglichen werden kann. Doch viel schlimmer ist, dass Nadja nicht mit ihrem Vater und ihrem Freund Timm in den Urlaub fahren kann, denn dafür ist leider auch kein Geld mehr da.

Nadja hat in dieser Geschichte viel zu durchleben. Dadurch, dass Nadjas Mutter nun nicht mehr da ist, fühlt sich Nadja verantwortlich für ihren Vater zu sorgen und sich um ihn zu kümmern. Allerdings ist sie besonders über den Ausfall der Reise, auf die sie sich sehr gefreut hat, mehr als enttäuscht. In gewisser Weise gibt sie ihrem Vater die Schuld dafür, andererseits entschuldigt sie das Verhalten ihres Vater jedes Mal. Als sie nun die Wohnung aufräumen möchte, wirft sie vor lauter Wut mehrere Kartons mit Fotografien ihres Vaters aus dem Fenster und verbrennt diese. Auch auf den Vorschlag einen neuen Job anzunehmen, reagiert ihr Vater kühl und äußert, dass er es besser finden würde, wenn Nadja zu ihrer Mutter nach Hamburg ziehen würde. Die Hilfe ihrer Freunde möchte sie nicht annehmen und reagiert sehr gereizt auf gut gemeinte Vorschläge. Als sie versucht es selber in die Hand zu nehmen, reagiert ihr Vater abweisend und schießt sich in seiner Dunkelkammer ein. Die Lage spitzt sich allerdings zu, als sie ihren Vater in einer Kneipe wütend anbrüllt, da er das Geld ihrer Mutter für die Miete und allgemeine Verpflegung für Alkohol ausgibt. Als die Mutter sie nach diesem Vorfall besucht, nimmt sie ihren Vater trotz der Situation in Schutz und legt sich mit ihrer Mutter an. Nadja versucht die Situation mit dem Jugendamt alleine zu klären, sie versucht Geld zu verdienen, indem sie Fotos macht und möchte die Wohnung wieder neu herrichten. Dennoch eskaliert letztendlich die Situation zwischen ihr und ihrem Vater, da dieser plötzlich verschwindet. Nachdem sie die Hilfe ihrer Freunde annimmt, stellt sie mit diesen eine tolle Sache auf die Beine, damit sie genug Geld verdienen, um die Miete doch noch bezahlen zu können.

Wie ihr merkt, ist die Grenze zwar Vergangenheit und Deutschland wieder eins, dennoch galt diese Denkweise nicht für alle Bürger*innen zu dieser Zeit. Viele vermissten die Teilung, so komisch sich das auch anhört. Für eine Vielzahl an Menschen war die DDR ihr geliebtes Zuhause und sie fühlten sich nich wohl damit, dass nun alles anders sein sollte.
Nadjas Vater war einer davon. Mit der Wiedervereinigung verlor er sein Zuhause und seine Frau. Dennoch schaden die Entscheidungen, die Nadjas Eltern treffen. Das Erwachsenwerden ist ein Prozess, welcher sich über einen längeren Zeitraum vollzieht. Bei Nadja verläuft dieser schnell, vielleicht schneller als ihr lieb ist. Sie leidet zunehmend unter den Situationen, welche sich ereignen. Dabei bleibt ihr oft keine Zeit ihre Ferien zu genießen und an nichts zu denken. Sie setzt sich mit Themen auseinander, mit denen sie in ihrem Alter noch nicht konfrontiert wurde oder werden sollte. Zudem scheinen sich ihre Probleme sehr auf ihre Psyche und Lebenswelt auszuwirken. Anhand der Ich-Perspektive können die Leser*innen genau mitverfolgen, was in Nadjas Kopf vor sich geht. Sie ist unglaublich unglücklich mit ihrem Leben Sie hält an ihrem Vater fest, den sie über alles liebt und dem sie alles verzeiht. Natürlich möchte sie sich um ihn kümmern und für ihn sorgen, so wie er es ihr Leben lang getan hat. Zunehmend schämt sie sich für das Leben was sie führt und bemerkt, dass ihr Vater keinen großen Beitrag dazu leistet, dass es besser wird. Auch wenn es das Land nicht mehr gibt, so lebt es in ihrem Vater trotzdem weiter. Nadja scheint viel mehr zu verstehen, als andere Jugendliche in ihrem Alter. Sie fühlt mich ihrem Vater mit, geht erwachsen mit den Situationen um, die sich ereignen, möchte Geld verdienen, versteht, dass es ohne die Miete nicht weitergehen kann und begreift, dass der Alkoholkonsum nicht mehr gesund für ihren Vater ist. Zudem ist ihr klar, dass es nun nicht mehr wichtig ist was man gern macht, sondern was getan werden muss.

Auch ihre Freunde haben viel Verständnis für sie. Sie verstehen die Lage in der sich Nadja befindet und wollen ihr um jeden Preis helfen. Dennoch ist Nadja sehr aufbrausend und gereizt. Dies liegt an der Überforderung. Sie wünscht sich nichts mehr als einen starken Rückhalt, der ihr ermöglicht sich keine Sorgen mehr machen zu müssen. Für sie war es keine Frage erwachsen zu werden und Verantwortung zu übernehmen, es war für sie klar. Allerdings wenden sich Nadjas Freunde nie von ihr ab. Im Gegenteil, sie lassen sich auch von ihrer Art nicht davon abbringen ihr zu helfen. Dennoch erscheint Nadja zu Stolz um Hilfe anzunehmen, obwohl sie sich eventuell auch einfach schämt und immer noch das Bild vor Augen hat, wo sie und ihre Eltern gemeinsam alles gemeistert haben.

Nadja scheint eine sehr starke Bindung zu ihrem Vater zu empfinden. Ihre Mutter ist für sie ebenfalls wichtig, dennoch hat sie ein Versprechen gebrochen, nämlich das Land nicht zu verlassen, sofern Nadja oder ihr Vater in Gefahr geraten. Für Nadja ist ihre Mutter einfach gegangen und hat sie allein gegangen, obwohl sie wusste, wie viel ihrem Vater an ihr liegt. Nadja steht jederzeit für ihren Vater ein und beschützt ihn. Zudem gibt sie sich für das Verhalten ihres Vaters die Schuld, da sie das Verbrennen der Fotos als eine Art Vertrauensbruch sieht. Als ihr Vater dann verschwindet, ähneln ihre Gedankengänge die einer Mutter. Auch die Handlungen die sie vollzieht scheinen sich immer darauf zu konzentrieren, dass ihr Vater stolz auf sie ist und bemerkt, dass er ihr wichtig ist und sie nie enttäuscht von ihm wäre.

Nadjas Entwicklung lässt sich im Buch durch die Perspektive sehr gut nachvollziehen. Hintergrundinformationen gibt es eher wenige, doch die Geschichte kommt auch gut ohne aus. Es geht dabei mehr um das Jetzt. Nadja scheint die Entwicklung nicht erst zu Beginn des Buches gemacht zu haben, doch rasant verändert sie sich, als sie sich dazu entschließt Hilfe anzunehmen. Sie bemerkt, dass Zusammenhalt sehr wichtig ist, um schwere Phasen zu überstehen. Trotzdem ist es ihr nicht möglich, sich unter solchen Bedingungen normal zu entwickeln. Ihre eigenen Entscheidungen sind nicht frei, sondern mit dem Gedanken an ihrem Vater im Hinterkopf. Allgemein dreht es sich sehr oft darum, was ihr Vater tut. Doch diese Ansicht und gewisse Abhängigkeit hat sich Nadja selbst angeeignet, vielleicht auch, weil sie Angst hat auch ihn zu verlieren. Dabei gibt sie sich für vieles die Schuld und hält sich für Dinge verantwortlich, obwohl ihr Vater der Mensch ist, der nicht vom Ideal loslassen kann. Für ihn war die DDR und die Familie alles und nun scheint dies zerstört worden zu sein. Jedoch schafft es Nadja sich von ihrer Verbissenheit alles allein schaffen zu wollen, abbringen zu lassen und zu erkennen, dass sie sich noch nicht auf diesen Pfad des erwachsen seins begeben muss.

Petra Kasch beschreibt eine Situation die unter diesen Umständen wohl noch nicht viele Leser*innen erlebt haben. Es ist deshalb schwierig sich mit der Protagonistin zu identifizieren, da ihre Handlungen oft egoistisch und übertrieben wirken. Aus diesem Grund sollte sich mehr in die Situation eingefunden werden, was für einen Jugendroman eventuell schwierig sein könnte. Die Folgen der Wende werden hierbei sehr gut dargestellt, indem sie sich auf das Leben der Protagonistin unmittelbar auswirken. Die Familie wurde zerrissen und ihr Vater kommt mit der Situation der Wiedervereinigung und dem damit verbunden Problemen nicht mehr klar und stürzt sich in den Alkohol. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten akzeptiert Nadja die Situation im Verlauf des Buches und gibt sich mit den Freunden zusammen Mühe, daraus das Beste zu machen. Als sie akzeptiert, dass sie auch ohne den Rückhalt ihrer Familie aus scheinbar unlösbaren Problemen rausfindet, hat sie sich mental bereits von ihren Eltern abgekapselt und einen eigenen Weg gefunden. Der Titel unterstreicht diese Vermutung, da sie sich von einem alten Leben verabschiedet und bereit für neue Wege ist. Sie ist an den Aufgaben gewachsen und hat auch ein neues Talent gefunden. Diese Verknüpfung schien auch eher unscheinbar aufzutreten, dennoch werden Probleme und Situationen geschildert, die eventuell nicht viele Leser*innen erlebt haben. Dennoch wird ein wichtiger Schritt dabei wieder deutlich, nämlich, dass Zusammenhalt und Vertrauender Schlüssel zum Glück sein können.

Mia

Für die Bearbeitung des Beitrags habe ich Literatur herangezogen:
https://www.grin.com/document/81784 letzter Zugriff am 08.07.2020
Kuschliges Mauerfall und Wende

Kasch, Petra: Bye-Bye, Berlin. Ravensburger Buchverlag 2009

Gruppenarbeit

Einen Blog zu erstellen ist nicht immer leicht. Es gibt viele Sachen zu beachten, damit es für euch spannend und anschaulich ist. In diesem Beitrag könnt ihr also lesen, welche Schwierigkeiten sich uns in den Weg stellten und welche Hürden wir überwinden mussten, damit wir zu unserem idealen Blog gelangen konnten.

Die Gruppenarbeit verlief recht angenehm und überschaubar. Jede hatte ihren Themenbereich und hat sich individuell mit den Aufgaben auseinandergesetzt. Ich habe mich mit dem Design des Blogs beschäftigt, was mir viel Spaß berietet hat. Zunächst hatte ich einen gewissen Respekt, da die Ergebnisse der Aufgaben mit einem neuen Format in Verbindung gebracht werden mussten. Dennoch war es eine neue Erfahrung, die mir viel Spaß berietet hat. Die Aufteilung verlief reibungslos und trotz der Voraussetzung alles digital zu lösen, da keine Präsenzveranstaltungen möglich waren, habe ich es so viel unkomplizierter empfunden.

Mia

Die Gruppenarbeit verlief durch das Online Semester etwas holprig. Es war schwer sich über gewisse Punkte auszutauschen und diese auch so darzustellen, dass es für die anderen Gruppenmitglieder deutlich wird. Aus diesem Grund lief es eher wie eine Einzelarbeit ab, bei der jede ihre zugeteilten Aufgaben selbständig bearbeite und diese am Ende mit allen besprochen wurden. Auch die Erstellung des Blogs hat nur ein Gruppenmitglied übernommen, da am Anfang die Schwierigkeit bestand, den Zugang für alle drei zu schaffen. Die Erstellung umfasste somit das komplette Layout, welches jedoch vorher zusammen diskutiert wurde. Die Beiträge wurde dann jeweils weitergeleitet, sodass sie hochgeladen werden konnten. Ich denke, dass durch die Kommunikation untereinander viele Schwierigkeiten bewältigt werden konnten und die Herausforderung des Online Semesters gemeinsam gemeistert wurde.

Isabell